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Reiseberichte |
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Niederlande: Emsland - Drenthe - Ijsselmeer - Friesland - 27.05. - 07.06.2013 |
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Endlich kann ich wieder einmal zwei Wochen für meine Radtour einplanen:
Ich entscheide mich schließlich dafür, cen Norden Hollands noch einmal in abgewan-delter Form abzu- fahren.
Natürlich mit dem Hintergedanken, beim dritten Anlauf endlich Zeit und entsprechendes Wet- ter für eine Kanutour auf dem Fehntjer Tief bei Timmel zu haben. Außerdem ist die Anfahrt mit dem Auto nach Timmel nicht sonderlich komplizier oder langwierig. In drei Stunden sollte |
ich mein Ziel erreicht haben. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen und danach sieht es im Moment nicht aus.
Montag, 27.05. Timmel - Heede: 69 km
Eiskalt war es heute Morgen um halb elf am Timmler Meer. In langer Hose, Powerstretch und Softshelljacke ging es zur ersten Etappe der lang ersehnten Tour. Zwei Wochen Zeit und wieder einmal Nord Holland. Und wieder einmal in der Hoffnung, am Ende der Tour die Kanufahrt auf dem Fehntjer Tief endlich machen zu können.
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Blick auf die Altstadt von Leer |
Über Neermoor fahre ich nach Leer. Zuerst auf einsamen Feldwegen, später entlang der Bundestrasse. Wie bei der letzten Hollandtour erwartet mich in Leer auch dieses mal wieder eine spannende Überraschung. Die Radbrücke, welche die Fahrt durch die Innenstadt abkürzen soll, ist wegen Bauarbeiten gesperrt. So bleibt mir nichts anderes übrig, als doch durch die Innenstadt zu fahren. Eine wunderschöne Innenstadt mit alten Hausfassaden und einem alten Hafen. Die Beschilderung der Umleitung ist jedoch ganz schön abenteuerlich und kostet mich sicherlich eine gute dreiviertel Stunde. Dann endlich erreiche ich das Emsufer und hinter dem Deich führt mich der Emsradweg nach Papenburg. Der Gegenwind nimmt leider auch Fahrt auf und so kürze ich hinter Papenburg ab und fahre über Aschendorf nach Herbrum. Hier gelange ich wieder auf den Emsradweg, den ich nun auf dem linken Ufer befahre. Die Ems ist hier nicht mehr ausgebaut und so führt der Radweg direkt am Ufer entlang.
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Einsamer Rastplatz am Emsradweg |
Einzige Begleiter sind hier nur noch ein paar Frachtkähne und eine handvoll Radfahrer. In Heede versorge ich mich nach einer Tasse Kaffee mit Wasser und Brot. Etappenziel ist der sehr schön gelegene Campingplatz am Heedersee. In der Strandbar der Wasserskianlage tanke ich mit einem Glas Veltins neue Kraft für die Nacht. Zurück am Campingplatz gibt es eine leckere Bratwurst mit Kartoffeln und Salat. Wie so oft in den vergangenen Jahren habe ich als Nichtraucher auch dieses mal wieder mein Feuerzeug vergessen, so kann ich erst mal den Gasofen erst mit Verzögerung anschmeißen, nachdem ich glücklicherweise in der Strandbar noch einen Satz Streichhölzer auftreiben konnte.
Dienstag,
28.05. Heede - Rolde: 71 km
Ein Tag, der es in sich hat. Nachdem sich der Morgennebel verzogen hat, strahlt die Sonne den ganzen Tag über von einem wolkenlosem Himmel. In Burtagne, einer riesigen Festungsanlage, fahre ich über die Grenze nach Holland. Entlang der readweges fahre ich über Vlagtwedde nach Stadskanaal und weiter nach Borger. Hier fefindet sich ein großes Besucherzentrum, welches über die Hünengräber und sonstigen Steinfunde in dieser Rehion inmformiert.
Über Gasselte und Gieten steuere ich Rolde, mein heutiges Tagesziel, an. Kurz vor Rolde habe ich mich dann aber doch hammerhart verfahren. Da half kein Navigationsgerät mehr und keine Landkarte. Nahe einer Kiesgrube bin ich irgendwie vom Radweg abgekommen, die Beschilderung war aber auch denkbar schlecht. So fuhr ich 5 Kilometer durch den Wald, weiter ging es auf einem befestigten Weg zwischen Feldern entlag, bis der Weg schließlich mitten im Nichts vor einer Kuhweide endete. So musste ich die komplette Strecke zurück radeln, mich neu orientieren, um dann endlich auf dem richtigen Weg nach Rolde zu gelangen. Ich übernachtete auf dem Familiencampingplatz zur Stadtausfahrt nach Assen.
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Mittwoch, 29.05. Rolde - Kraggenburg: 83 km
Um 5 Uhr am Morgen werde ich von einem ersten heftigen Schauer geweckt, der auch nur wenige Minuten andauert. Na Prima! Ich kann mein Zelt abbauen, ohne dass es noch weiter nass wird. Ein knappes Frühstück mit Milch, dann geht’s los. Den ersten Kaffee gibt es heute erst gegen 15.00 Uhr. Der morgendliche Berufsverkehr nervt schon ganz gut, so nehme ich einen Umweg in kauf, um Assen zu umfahren. Auf einsamen Strassen geht es zwischen weit auseinanderliegenden Höfen durch eine Weidelandschaft. Hier scheint jeder einen kleinen Pferdehof zu besitzen. In Smilde stoße ich auf den Radweg nach Meppel. Ca. 30 Kilometer führt der Kanal geradeaus und erst kurz vor Meppel folge ich dem LF 9 durch eine tolle Seenlandschaft noch Vollenhove.
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In Westeinde (Blauwe Hand) holt mich schließlich während der Kaffeepause der bereits lang erwartete Regen ein. Zum Glück erst mal nur drei Tropfen! Ab Vollenhove kurz vor Kraggenburg kommt schon ein heftigerer und längerer Schauer vom Himmel und in Kraggenburg angekommen wird es dann wirklich allerhöchste Zeit, das Zelt aufzuschlagen. Doch zu spät: in Wasserkübeln kommt der Regen plötzlich für die nächsten 3 Stunden vom Himmel. In aller Ruhe baue ich auf, verstaue meine Sachen, lasse das Zelt so gut es geht von innen trocknen und gönne mir im nicht weit entfernten Ausflugslokal eine Tasse Kaffee und eine Frikandel Spezial. Da man hier an diesem verlassenen Ort mitten im Wald bei strömendem Regen nichts sinnvolles mehr machen kann, gehe ich heute einfach mal früh ins Bett.
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Blauwe Hand am Belterwijde |
Donnerstag, 30.05. Kraggenburg - Enkhuizen: 73 km
"Die Raben haben mir in einem kleinen Cafe am Hafen die Milch und den Zucker vom Teller geklaut, während ich meine Fototasche vom Rad hole". Es hat nicht mehr geregnet. Meine Sachen sind zwar alle feucht, aber bei diesem Wetter wird das schon wieder. Heute bin ich mit Rückenwind sehr gut voran gekommen, sogar der Radweg, der mich von Lelystaad auf dem Houtribdeich über das Ijsselmeer nach Enkhuizen bringt liegt windgeschützt hinter der Strasse. Die Landschaft im allgemeinen ist nicht nur ziemlich flach, sondern leider auch genau so langweilig. Die Straßen verlaufen streckenweise kilometerlang geradeaus, um dann einen kleinen Knick nach rechts zu machen, einen weiteren nach links und wieder geradeaus weiter zu führen. Extrem nervend. Man kommt kaum voran! Von Kraggenburg fahre ich über eine wenig befahrene Strasse nach Ens (N 352), halte mich stadteinwärts und fahre weiter nach Nagele. Auch hier durchquere ich die Stadt um kurz danach auf den LF 15 abzubiegen. Entlang des Ketelmeers und später des IJsselmeers fahre ich nach Lelystad. Ab hier geht es über den Deich nach Enkhuizen, jedoch nicht, bevor ich nicht auf einem Rastplatz zu Beginn des Deiches eine wohlverdiente Kaffeepause einlege.
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In Enkhuizen soll nun ein erster Pausentag eingelegt werden um unter anderem Wäsche zu waschen und dergleichen mehr. Leider habe ich noch keine Waschmaschine gefunden und so denke ich gerade darüber nach, bereits morgen nach Harlingen weiter zu fahren.
Freitag, 31.05. Enkhuizen Die Waschmaschine war im Damenwaschbereich. Da muss man erst mal drauf kommen. Somit ist der Pausentag in Enkhuizen gerettet. Während die Waschmaschine läuft, vertilge ich 4 brötchen und zwei Tassen Kaffee und nachdem ich den trockner angeschmissen habe, fahre ich in den nicht weit entfernten Supermarkt. Heute Abend soll es eine gemütliche Suppe mit Wursteinlagegeben geben. Der Getränkevorrat wird auch wieder aufgestockt. Und nun tritt endlich die ersehnte Entspannung ein. Meine Unfallschulter schmerzt ganz gut und auch sie hat einen tag Pause verdient. Bei einer Tasse Kaffee sitze ich wieder mal am Hafen und gucke den Treiben der Bootseigner zu. Die meisten der Eigner pausieren auf ihren Booten, liegen in der Sonne oder führen mit dem Nachbarn Fachgespräche aber nur wenige finden den Weg durch die engen Kanäle und Schleusen hinaus aufs Ijsselmeer.
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Die Stadt wird durch ein schlaues und verzwicktes Kanalnetz durchzogen. Bis in die gemütliche Innenstadt befinden sich die Liegeplätze für die Yachten und auch Hausboote. Gemütliche kleine Läden laden derweil in der schmalen Fußgängerzone zum verweilen ein. In den teilweise windstillen Gassen merke ich, wie warm die Sonne wirklich ist. Jedoch merke ich nicht, wie gaaanz langsam der Wind kräftiger wird und die Sonne langsam verblasst. Erst am Zelt beim Kochen merke ich, dass aus dem Wind langsam ein Sturm zu werden scheint. Und auch die Temperaturen sind merklich zurück gegangen. Meine beiden wärmenden Jacken kommen wieder einmal zum Einsatz und schließlich mache ich es den anderen Campern nach und spanne zwei Sturmleinen, denn es stürmt nun wirklich bedrohlich.
Ich liege derweil auf meiner Matratze, habe alles sturm- und wasserfest verpackt und lese noch einige Seiten in Stuart MacBride’s Blinde Zeugen, bevor ich einschlafe. Der brausende Wind hat eine beruhigende Wirkung auf mich und ich kann immer dann besonders gut schlafen!
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Samstag, 01.06. Enkhuizen – Den Oever – Harlingen: 84 km
Der Sturm bläst heftig an diesem Morgen, zum Glück regnet es noch nicht, wenngleich es schwer danach aussieht. Um den Zeitplan einzuhalten, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich den Gewalten auszusetzen. So mache ich mich bei heftigem Gegenwind auf den Weg. Mein Frühstück, bestehend aus drei Brötchen, nehme ich auf einer windgeschützten Bank am Wasser ein. Während der Fahrt auf dem LF 21 peitscht mir der Wind von allen Seiten in Gesicht und ich habe Probleme, das beladene Bike auf Kurs zu halten. Es ist grau (beides, das Rad und das Wetter). So stelle ich mir einen stürmischen Tag in Schottland vor. Später stelle ich mir dann gar nichts mehr vor, denn ich bin froh, bei Tempo 10 h/km noch voran zu kommen. Abwechslung habe ich in Medemblik. Hier muss ich die Stadt durchqueren, bevor mich der LF 21 entlang einer endlosen geraden Strasse nach Den Oever bringt. Der härteste Teil der Strecke kommt jetzt, denn es geht über den ca. 30 km langen Deich, der mich zugleich mit Westfriesland verbindet und die Nordsee vom Ijsselmeer trennt.
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Leuchtturm De Ven am IJsselmeer |
Der Radweg (LF10/LF21) verläuft hinter einem Graswall parallel zur Autobahn. So bin ich ein wenig vom wind geschützt, aber kämpfen muss ich trotzdem. Ab Kornwerderzand macht der Deich einen Knick und der Wind kommt ab sofort von vorne. Ich komme kaum noch voran und auf den letzten 15 Kilometern mache ich 8 Pausen. Auf dem Harlinger Zeltplatz finde ich doch tatsächlich ein windgeschütztes Plätzchen und als wäre nichts geschehen, ziehen plötzlich alle Wolken ab und die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel. Ach wie ist das leben süß! Aber kaum habe ich den Campingplatz verlassen, werde ich wieder von heftigen Windböen schikaniert. Nahe des Campingplatzes gibt es eine Filiale von Feinkost ALDI. Hier gönne ich mir eine panierte Scholle, die ich mir, zurück am Campingplatz, am Zelt brate. Dazu eine Reisbeilage.
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Sonntag, 02.06. Harlingen – Ameland: 55 km
Der Wind ist nicht weniger geworden, dafür aber wirklich die Wolken. Man könnte sogar sagen, dass es sehr warm ist. So fahre ich teilweise auf der Westfrieslandroute, versuche dabei aber weiter im Landesinneren zu fahren. In der Hoffnung, der Wind sei hier nicht so stark. Aber es spielt keine Rolle und so bin ich auch heute wieder wenig empfindsam für die Schönheiten des Landes. Der Radweg (LF10) führt mich durch kleine Orte wie Sexbierum, Sint Annaparochie oder Marrum. In Holwerd angekommen, verpasse ich zuerst einmal knapp die Fähre, so muss ich noch mal 1,5 Std. warten. Tröstlich es es da, dass es ab dem Fähranleger in Nes auf Ameland nur noch 4 Kilometer bis zum Campingplatz "de Kiekduun" in Buren sind.
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Ich bekomme einen windgeschützten und dazu den wohl schönsten Stellplatz des Campingplatzes. Eine Imbissbude vor dem Campingplatz lockt mich an und ich gönne mir ein dickes Softeis. Mit einer Schale Pommes in der Hand erkundige ich die nähere Umgebung. Tolle Landschaft, toller Sandstrand, tolle Brandung – wenn jetzt noch der Wind nachließe...
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Montag, 03.06. Ameland Rundfahrt: 50 km
Der Himmel hängt wieder mal voller Wolken und der Wind – na ja was soll ich sagen! Es ist aber der richtige Tag, um die Insel zu erkunden. Im nahegelegenen Lebensmittelgeschäft bekomme ich alles für’s Frühstück. Und so fahre ich anschließend ans andere Ende der Insel zum Leuchtturm. Entlang des Dünenpads könnte ich bis zum anderen Ende fahren. Ich stelle aber schnell fest, dass mich auch hier der Wind gut aufmischt. Außerdem ist es recht anstrengend durch die hügelige Dünenlandschaft zu radeln. So biege ich in der nächsten Ortschaft Nes wieder ab und schaue mich erst einmal in dem kleinen Stadtchen um. Kleine und kleinste Boutiken, Geschenkeläden und Cafes laden zum verweilen und bummeln ein. Ich aber suche und finde eine Rabobank, denn bekanntlich ist ohne Moos nix los.
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Später: Ich sitze nun im Sunset Beachclub direkt am Strand und genieße bei Samba-Musik einen sündhaft teuren Café au Lait. Eigentlich warte ich darauf, dass der leuchtturm endlich öffnet um ihn besichtigen zu können. Später überlege ich es mir aber anders und fahre zurück. Die Landschaft in diesem Teil der Insel erinnert mich mit den vielen Caravanparks schwer an England. Der Reiterhof „Le Cheval“ dagegen könnte aus der Camarque importiert worden sein. Besonders beeindruckend ist der über 20 Kilometer durchgehende Sandstrand der Insel.Am frühen Nachmittag bin ich wieder zurück. Die Wolken werden wieder weniger und die Sonne lässt sich wieder blicken.
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Die kleine Fußgängerzone in Nes |
Ich beschließe noch, in den östlichen Teil der Insel zu fahren. Während im Westen der Insel deutlich mehr Infrastruktur herrscht, besticht der östliche Teil durch eine fast unberührte Dünenlandschaft mit unter anderem geschützten Brutstätten für seltene Vogelarten. Schnell ist klar, dass ich auf jeden fall noch einen tag verweilen werde und so nutze ich die Zeit, um noch schnell eine Wäscheladung durch die Waschmaschine zu jagen. Um den Abend am Strand ausklingen zu lassen, ist es jedoch leider immer noch zu windig und vor allem zu kalt. Es reicht aber, um in einem windstillen Winkel meine Kamera mit Stativ aufzustellen, um den obligatorischen Sonnenuntergang abzulichten.
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Dienstag, 04.06. Ameland
Der Wind hat heute endlich mal nachgelassen und die Sonne scheint. Es könnte ein perfekter Tag für die Insel werden. Nachdem ich mir ein weiteres großartigen Frühstück gegönnt habe, fahre ich erst noch einmal ins nicht weit entfernte Nes. Ich hatte gestern einen Outdoorladen entdeckt, den ich mir heute noch etwas genauer anschauen möchte. Schuhe, Jacken, Rucksäcke, mal schauen, was die Holländer so tragen.
Der Rest ist schnell erzählt, denn es ist ein fast perfekter Tag für den Strand. Zumindest kann man die Sonne in den windgeschützten Dünen genießen. Entspannung pur nach all den anstrengenden Tagen.
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Mittwoch, 05.06. Ameland – Termuntersijl: 102 km
Noch am Abend beschloss ich einen Tag länger auf Ameland zu bleiben. Und heute Morgen um halb 7 ist die Welt noch in Ordnung. So hole ich wie üblich bei strahlendem Sonnenschein mein Frühstück. Als ich das Geschäft wieder verlasse, gibt es keine Sonne mehr, der Himmel ist vollkommen bewölkt und es weht ein eisiger Wind. Welch eine Schmach. Um die Fähre zum Festland zu bekommen, hätte ich schon um 8.00 Uhr losfahren müssen. So habe ich noch nicht einmal mit dem Packen begonnen. Ich erreiche das Festland mit der zweiten Fähre um 11.00 Uhr. Ich bin ganz schön sauer. Das geplante Etappenziel Gieten am Zwanermeer habe ich auch kurzfristig gegen Termuntersijl ausgetauscht.
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Auf diversen Radwegen umfahre ich das Louwersmeer, um mich über kleinste Dörfer wie Winsum, Bedum oder Stedum vorzuarbeiten. Die Zeit wird knapp, ich bin spät losgefahren und der wieder mal kräftige Gegenwind sorgt ebenfalls dafür, dass es nur langsam voran geht. Schließlich durchquere ich Appingedam, und irre auf schlecht ausgeschilderten Radwegen umher.
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In Delfzijl erkenne ich schließlich den Radweg, welchen ich vor einigen Jahren schon einmal in entgegengesetzter Richtung führ. Nur noch 5 Kilometer bis zum Campingplatz in Termuntersijl. Es ist bereits 20.00 Uhr, als ich endlich ankomme. Völlig ausgelaugt baue ich noch schnell das Zelt auf, esse noch eine Portion Linsensuppe vom Gaskocher und beschließe, diesen letzten Abend in Holland mit einigen Sonnenuntergangsbildern zu beenden.
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Sonnenuntergang über der Nordsee bei Termuntersijl |
Donnerstag, 06.06. Termuntersijl – Timmel: 89 km
Um 7.30 Uhr breche ich sehr zeitig auf. Ich umfahre auf dem Dollart-Radweg den Dollart und fahre bei Niuweschans über die Grenze. In Niuweschans folge ich dem radweg im Zickzackkurs und weiß irgendwann nicht mehr, ob ich die Grenze bereits passiert habe. Erst an einem Bushaltestellenschild erkenne ich, dass ich wieder deutschen Boden unter den Füßen habe. Eine erste ausgiebige Pause mache ich in Bunde bevor ich in Weener wieder auf den Emsradweg treffe. Begleitet werde ich natürlich wieder von heftigen Winden, die mir vor allen entgegenkommen. Ab Leer folge ich erneut dem Radweg zurück nach Timmel, auf welchem ich bereits während der ersten Etappe nach Leer gefahren bin.
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Das Wetter ist jetzt am Nachmittag richtig gut. Bei wenig(er) Wind sitze ich nun in der Strandbar am Timmeler Meer und genieße erst einen gewaltigen Café au Lait und später zum Abend hin ein noch gewaltigeres Hefeweizen.
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Noch ein Wort zu meiner neuesten Errungenschaft, der B&M USB-Ladestation für mein Edge 605. Eine tolle Sache. Einmal aufgeladen und anschließend am Ladegerät angeschlossen, entfällt das lästige Aufladen auf den Campingplätzen. Leider stelle ich zu Hause fest, dass das Gerät plötzlich nicht mehr über die USB Schnittstelle von meinem Rechner erkannt wird. Ich kann die aufgezeichneten Daten der Tour nicht mehr abrufen und in mein BaseCamp laden. Das ist ausgesprochen ärgerlich. Ich habe das Gerät an den Garmin Support gesendet und nur drei Tage später erhalte ich Post. Ich bekomme als Austauschgerät, ein nagelneues Edge 800 Bundle. Die Daten sind zwar verloren, ich werde die Tour aber im BaseCamp neu erstellen. |
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