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Niederlande - Entlang der westfriesischen Küste
   
   
Reiseberichte
Niederlande: Friesland - Ijsselmeer - Drenthe - 14.07. - 23.07.2009
Die Anspannung der vergangenen Wochen war einfach zu groß und so konnte ich mich überhaupt nicht richtig auf meine bevorstehende Rad- tour freuen. Die Familie, das Wetter und überhaupt, wohin... So habe ich mich mit 11 Tagen wieder nur mittel-mässig aus der
Affäre gezogen. Auch wenn Eileen um jeden Tag trauerte, das Motto lautet: einmal nachgegeben, immer nachgegeben.

Das Wetter sollte im Juli doch in Mitteleuropa recht gut sein, aber beim derzeitigen Klima ist leider alles möglich. So plante ich wieder drei Touren parallel, die Mosel-Saar-Eifel-Route sollte es werden, jedoch kündigten sich heftige Unwetter an und so entschied ich mich zwei Tage vor Beginn der Tour für die zweite Wahl: Start in Norddeutschland, entlang der westfriesischen Küste und des Ijsselmeeres zurück nach Norddeutschland.
Und nun, wo ich auf dem Sattel sitze, ist die Anspannung wie weggeblasen. Das Wetter ist super und ich konnte auch für den Beginn der Tour keinen besseren Startpunkt wählen. Das Fehntjer Tief bei Timmel scheint mir darüber hinaus auch ein ideales Revier für eine bevorstehende Kanutour zu sein.

Dienstag, 14.07.2009, Timmel – Termuntersijl, 72 km

Pünktlich um 9.00 Uhr wird jedoch für die kommenden 10 Tage erst einmal kräftig in die Pedalen getreten. Auf dem Radweg geht entlang der wenig befahrenen Strasse durch Nessmoor zur Ems. Parallel zur Ems fahre ich entlang der ebenfalls wenig befahrenen Strasse weiter in Richtung Leer. In Leer ist die Emsbrücke gesperrt und ich sehe mich schon verzweifeln, da keine weitere Brücke in Aussicht ist. Da sehe ich das Hinweisschild, dass alle Radfahrer und Fußgänger die kostenlose Emsfähre benutzen dürfen. Ich komme in Bingum an und fahre über einsame Feldwege nach Bunde. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung über die Holländische Grenze.

Einsames Fischerboot an der Ems

Als wenig reizvoll entpuppt sich jedoch die LF10 Waddenzee-Route entlang des Dollart nach Termuntersijl, einem kleinen Hafenstädtchen. Einziger Höhepunkte der Etappe: kurz vor Ende der Etappe überrascht mich ein kräftiger Regenschauer mit Gewitterandrohung. Ach, was noch zu erwähnen wäre: als ich auf dem Campingplatz nach einem Übernachtungsplatz frage, werde ich gefragt, wo ich denn schlafen wolle, auf dem Klo? – Nein ich habe auch weiter nur eine ausgesprochen neutrale Meinung über die Holländer. Allerdings wird meine Meinung durch derartige derbe Sätze auch nicht neutraler! Zur Belohnung und gegen die eiernden Knochen gibt’s heute Abend Cordon Bleu.

Mittwoch, 15. 07.2009, Termuntersijl - Lauwersoog, 81 km

Ein harter Tag, dabei fing alles ganz harmlos an, auch der Regen. Der Radweg nach Delfzijl führt mich zuerst durch einen Chemiepark, dann durch den Delfzijler Hafen, durch die Stadt und noch mal zur den Hafen. Das Land ist hier noch flacher wie in Ostfriesland. Heute geht es erstmals Richtung Westen und somit nimmt auch der Gegenwind zu. Die gesamte Strecke halte ich mich auf der Waddenzee-Route, welche sehr gut ausgeschildert ist. Über Godlinze und 't Zandt komme ich so nach Uithuizermeeden, wo ich meinen proviant aufstocke. Wenige Kilometer weiter gelange ich nach Uithuizen. Ab hier hat die Waddenzeeroute LF10a u. LF10b endlich den Beinamen Northsea Cycle Route. Ich fühle mich jetzt so richtig international! Ich orientiere mich entlang der Waddenzeeroute durch die Polderlandschaft. Ab Warfum fahre ich direkt hinter dem Deich. Noch 25 km bis Lauwersoog. Ohne die Bäume und Sträucher bin ich dem Wind schonungslos ausgeliefert. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit fällt rapide auf dramatische 7 Std/h herab. Ich falle fast vom Rad. Zum guten Ende führt mich der Radweg vor Lauwersoog durch eine Militärsperrzone. Bei roter Flagge und roten Warnlampen darf das Gelände wegen Schießübungen nicht betreten werden. Es weht keine rote Flagge und es brennt auch keine Warnlampe – es fallen jedoch trotzdem an allen Ecken Schüsse. Erst ein mir entgegenkommender Radler, der mein blasses Gesicht wohl richtig deutet, beruhigt mich: "Keine Panik, die sind nur am Schießstand".

Schafe, soweit das Auge reicht

Völlig ausgepowert erreiche ich nach ca. 8 Stunden und 81 Kilometern mein Ziel in Lauwersoog. Auf dem Zeltplatz ist mächtig was los, aber die Tramperplätze liegen in einem ruhigen Winkel, so dass es wohl eine ebenso ruhige Nacht wird. Der heute Tag zwingt mich dazu, ein wenig umzuplanen. Somit werde ich morgen der Insel Schirmonnikoog einen ausführlichen Besuch abstatten und am darauffolgenden Tag nach Harlingen weiter fahren.

Der Jachthafen von Lauwersoog im Lauwersmeer

Donnerstag, 16.07.2009, Schirmonnikoog, 24 km
Der Wind hat zum Glück nachgelassen. Ein sonniger Tag bahnt sich an und so steht der Inselerkundigung nichts mehr im Wege. Um meine Leuchtturmneugierde zu stillen,ist mein erstes Ziel die Bake am Oosterstrand. Ein schmaler Radweg auf hellem Schotter und Kiesel führt mich dort hin. Die wenigen Radwege in diesem Teil der Insel sind alle so angelegt. Es ist Naturschutzgebiet, und die Wege sollten nur an den markierten Stellen verlassen werden. Im nordwestlichen Teil der Insel sieht es da schon ganz anders aus. Eine Völkerwanderung scheint hier am Strandzugang plötzlich stattzufinden. Gibt es auf der Insel nur diesen einen Zugang? Dafür ist der Strand riesig und er scheint die Menschenmassen locker verkraften zu können.
Strandleben auf Schirmonnikoog

In Dorfnähe fahren sogar einige Autos, vor allem jedoch Busse. Nahe des Weststrandes stoße ich auf meinen persönlichen Höhepunkt des heutigen Tages, der Leuchtturm. Imposant tront er über der Insel. Vorbei am ehemaligen Leuchtturm komme ich ins Dorf. Mich erwarten kleine Gassen mit bunten Geschänkeläden, Restaurants und Pensionen. Mit einem Abstecher zum Jachthafen neigt sich die Rundfahrt über eine der schönsten friesischen Inseln zum Ende zu.
Ein Idyllisch gelegenes Hotel lädt zur Pause ein

Im Außenhafen von Lauwersoog befindet sich eine kleine Fischerrei-Hochseeflotte

Freitag, 17.07.2009, Lauwersoog – Harlingen, 77 km
Die ersten 12 Kilometer bis Wierum fahre heute mal Sorum (oder lieber doch Andersrum?). Kleiner Spass - und viel mehr gibt es heute auch nicht mehr zu Lachen, denn nun schüttet es wie aus Eimern.
Doch der Reihe nach: ich verlasse Lauwersoog und fahre einige Kilometer auf dem Deich bis Paesens. Ab hier ist das Fahrradnetz in Knotenpunkte unterteilt und man kann jederzeit nachvollziehen, wo man sich gerade befindet und welchen Knotenpunkt man weiter ansteuern muss. So fahre ich also bis Harlingen meißt in Deichnähe weiter. Erwähnenswert hierbei sei noch das Matschefahren bei Regen durch die Schafskacke, hmmm... . Da ist also nun das drohende Unwetter, welches für heute angekündigt ist. Immerhin bin ich sozusagen vakuum verpackt.
Und wieder nur Schafe...

Kein Wasser, kein Wind gelangt durch meine Regenkleidung nach innen, jedoch gelangt auch nach 50 kilometern keine Feuchtigkeit mehr nach draußen. Da ich mich heute nur ums Radfahren kümmern kann, bleiben mir eventuelle Höhepunkte der Etappe verborgen. Wenige Kilometer vor Harlingen dann doch noch ein unerwarteter Höhepunkt: es peitscht eine kräftige Böe Hagel über mich hinweg. Ich finde Schutz unter einigen Bäumen und für eine viertel Stunde kann man die Hand vor Augen kaum noch sehen. Auf dem Zeltplatz angekommen erwartet mich eine riesige Campingwiese und in den kommenden Stunden treffen noch so einige andere Tourenradler ein. Die Sonne lacht nun von einem strahlend blauen Himmel. So lege ich noch schnell einen Waschgang ein. Sogar der Wind hat mal wieder Pause gemacht. So statte ich Harlingen noch einen Besuch ab. Der Sonnenuntergang kann sich sehen lassen. Er deutet aber in der Regel auch schlechteres Wetter für den darauf folgenden Tag an.
Sonnenuntergang im Harlinger Hafen, eins der letzten Fischerboote kehrt heim

Samstag, 18.07.2009, Harlingen
Ein völlig verregneter und stürmischer Tag – ich lege eine nicht geplante Pause ein. Für kurze Zeit überlege ich, ob ich mit der Fähre auf eine der Inseln Terschelling oder Vlieland übersetzen soll. Das schlechte Wetter und der hohe Fährpreis überzeugen mich jedoch schnell davon, dies nicht zu tun. Statt dessen versuche ich, mich in dem Gassen- und Grachtengewirr Harlingens zurecht zu finden. Die vielen kleine Geschäfte laden zum bummeln ein und das eine oder andere Geschäft muss als Regenschutz herhalten. Ein nicht ganz so schöner Sonnenuntergang stimmt mich für den kommenden Tag ein wenig optimistischer.
Harlinger Hafen mit Leuchtturm

Sonntag, 19.07.2009, Harlingen – Stavoren, 48 km
Meine frisch gewaschene Wäsche ist so gut wie trocken. Ich frühstücke im trockenen und kann sogar mein Zelt unter den gleichen Witterungsbedingungen abbauen. Der Wind kommt heute wieder aus westlicher Richtung – ich fahre nach Westen. Entlang des Deiches fahre ich die ersten 10 Kilometer teilweise parallel zur Autobahn. Schon hinter Zurich verlasse ich den Küstenradweg und folge dem ausgeschilderten Radweg entlang des Ijselmeeres. Eine traumhafte Ruhe erwartet mich an diesem schönen Sonntag hier auf den kleinen Strassen. Immer wieder stoße ich auf kleine Städtchen, die auf Grund eines Campingplatzes, eines Jachthafens oder eines Strandes einen eigenen kleinen Zugang zum Isselmeer haben. Aber immer strahlen diese Orte eine unbeschreibliche Gemütlichkeit aus. In Workum nimmt der Rad,- Boots- und Autoverkehr kurzfristig zu. Für mich gibt es nicht nur einen Leuchtturm zu bestauen. Hier lege ich, direkt am Mündungsarm des langen Verbindungskanals vom Hafen zum Meer, eine erste Pause ein. Pausenlos fahren kleine und große Jachten durch den Kanal um den Hafen oder das Meer zu erreichen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kanals befindet sich der Campingplatz und am Strand sind unzählige Kitesurfer unterwegs. Schon bald hinter Workum kehrt wieder Ruhe ein.
Hinter dem Deich bei Workum steht diese wunderschöne Mühle

Weiter durchquere ich malerische Dörfer wie z. B. Hindeloopen, wo man alle 10 Meter ein neues Fotomotiv entdeckt. Auch hier am Ijsselmeer ist das Radwegenetz durch nummerierte Knotenpunkte und ausgeschilderte Richtungen hervorragend gekennzeichnet und man würde zur Not auch ohne Karte klar kommen.
Ziel meiner heutigen Etappe ist Stavoren. Hier tanzt der Bär und bei einer Pepsi beobachte ich erst einmal das Treiben am Hafen und in der kleinen Innenstadt. Ich versuche mich zu orientieren, dennd der Campingplatz ist vom Hafen aus nicht ausgeschildert und so muss ich meiner Nase folgen, bis ich zu einem der Jachthäfen gelange, wo ich den Platz vermute - und: recht gehabt. Der Platz wird wohl vom Jachthafen aus betrieben, der die Rezeption befindet sich beim Hafenmeister. Hier wurde an alles gedacht, in erster Linie wohl aber wegen der vielen Freizeitkapitäne, die sich waschen und verpflegen müssen. Bei einer ordinären Portion Pommes und einer Frikandel Special am Hafen beschließe ich, hier zu bleiben, denn. eigentlich habe ich noch genug Zeit für weitere 50 Kilometer. Statt dessen breite ich meine Ausrüstung erst einmal zum Auslüften aus. Der viele Regen sorgt dafür, das vor allem die Kleidung feucht und klamm bleibt. Da kann jeder einzelne Sonnenstrahl von entscheidender Bedeutung sein.
Der kleine Vorhafen am Kanal, der nach Workum und zum eigentlichen Hafen führt

Montag, 20.07.2009, Stavoren – Lemmer – Urk, 56 km
In der Nacht hat es mal wieder geschüttet, was die Kübel hergaben. Dafür scheine ich heute während der Fahrt vom Regen verschont zu werden. Mit dem Wetter bin ich überhaupt nicht zufrieden, aber es könnte ja noch schlimmer kommen. Solange es nur in der Nacht regnet... Ein kräftiger Rückenwind sorgt für eine schnelle Fahrt nach Lemmer - gut ausgeschildert. Landschaftlich erinnert mich dieser Teil der Strecke an Fynen. Das Ijselmeer tobt und schäumt wie die Ostsee und auch landschaftlich gibt es hier sehr viel Ähnlichkeiten. Die schmalen Strassen und kleinen Ortschaften sind zu dieser Tageszeit noch wie ausgestorben, das ändert sich jedoch in Lemmer. Nach einem kleinen ALDI-Einkauf stärke ich mich mit einem Cäsars Salat gleich neben dem Leuchtturm.
Lemmer

Eine gute Idee mit der Stärkung, denn ab Lämmer ändert sich die Fahrtrichtung erneut und es heißt endlich wieder Gegenwind. Ich nehme deshalb lieber den Radweg weiter im Hinterland, denn dieser scheint mir ein wenig windgeschützter zu sein. Nicht völlig zerschlagen erreiche ich Urk und mache erst mal Pause, natürlich vor dem Leuchtturm. Der Zeltplatz von Urk spricht mich nicht sonderlich an, auch wenn hier viel für Kinder geboten wird: Swimmingpool, Reiten, Mini Golf, div. Spielplätze und eine Hüpfburg.
Der Leuchtturm von Urk

Dienstag, 21.07.2009, Urk – Blauwe Hand – Spier, 88 km
Endlich mal ein Tag mit viel Wind, und zwar von hinten. Auch der Rest des Wetters scheint sich heute sehen lasen zu können. Es ist allerdings schon fast zu warm.
Hinter Urk fahre ich auf dem LF20 entlang der Deiches in Richtung Dronten. Vor der Brücke bleibe ich jedoch auf dem Radweg entlang der Keitelmeeres. Diese geht bei Kraggenburg ins Zwaarte Meer über. Hierfür war früher der ehemalige Leuchtturm Oude Kraggenburg zuständig.. Zwischen Kanälen und kleinen Meeren schummle ich mich bis zu meinem eigentlchen Ziel, Blauwe Hand durch. Aber ich habe erst 40 Kilometer zurückgelegt und es ist auch erst Mittag. Zeit genug also, um noch einige Kilometer zu schlucken. Ich muss von nun an ein wenig improvisieren, denn die Radkarte ist ein wenig ungenau. Ich schummle mich so durch Meppel durch und freue mich, endlich einen Dorfnamen gefunden zu haben, der mir die richtige Richtung deutet: Ruinerwold.
Die Brücke trennt das Ijsselmeer vom Keitelmeer.

Auch hier, nach ca. 70 Kilometern habe ich immer noch Lust zu fahren und hoffe darauf, einige Kilometer weiter, z.B. in Spier noch einen Zeltplatz aufzutreiben, denn ich befinde mich am Rande des Nationalparks Dwingelderveld. In der Tat, ich habe richtig spekuliert, in Spier endet meine heutige Etappe auf dem Campinplatz. Das Restaurant lädt zu einem Kaffee ein, bevor es mal wieder Nudeln gibt. Mann, die hängen mir langsam zum Hals raus. Aber bei diesem ewigen Sauwetter macht das Kochen auch keinen Spass. Nicht mal zuende Denken kann ich, da kracht und schüttet es schon über mir. Es war gerade warm genug, dass meine Hemden trocknen konnten.
Der Vollenhoverkanaal verbindet das Keitelmeer mit dem Vollenhovermeer

Mittwoch, 22.07.2009, Spier - Exloo – Bellingwedde, 87 km
Das Wetter ist heute durchwachsen – aber zum Radfahren ganz angenehm. Über kleine Seitenstrassen verläuft die Radroute und vorbei an Emmen fahre ich weiter nach Exloo. Auf diesen Kilometern sollte ich mich eigentlich vor Dolmen und Menhiren kaum retten können, die sind aber alle nicht sonderlich gut ausgeschildert und so beschränke ich mich auf einige wenige, die mehr oder weniger direkt unübersehbar an der Strecke liegen.
Ab Borger fahre ich über Stadskanaal nach Bellingwedde. Die Landschaft ist hier nicht so dramatisch und auch nicht weiter erwähnenswert. In Bellingwedde ist ein Erholungsgebiet in mitten es einen Campingplatz gibt. Da dieser weit und breit die einzigen Übernachtungsmöglichkeiten bietet, ist er mit ca. 20 Euro pro Person doppelt so teuer, wie alle anderen. Wenn auch die Ausstattung in Ordnung ist und man dort von den einfachen Lebensmitteln bis hin zur Pizza alles bekommt, kann ich den Platz alleine wegen der Kosten nicht empfehlen. Ein letztes Unwetter in der nacht ließ mich nicht zum Schlafen kommen. Der Regen prasselt fast drei Stunden am Stück auf mein Zelt und die Blitze sind so hell, dass ich denke, jeden Moment schlägt einer neben meinem Zelt ein.
Ein kleines Hünengrab bei Exloo

Donnerstag, 23.07.2009, Bellingwedde – Weener – Timmel, 57 km
Die letzten Kilometer der Tour brechen an. Ich beeile mich, denn der Vormittag verspricht mehr Regen zu bringen. In der Nacht hat es wieder geschüttet, dass die Welt unter zu gehen droht. Ich erfahre so wenigstens, was mein Tatonka Alaska II alles mitmachen kann. Nur die Wäsche bleibt bei diesem Wetter leider klamm und so bleibt mir nichts anderes übrig, als mich mit feuchter Kleidung auf den Sattel zu schwingen.
Wie schon erwähnt, das Wetter spricht mich nicht an, die Landschaft ist flach und Langweilig und so muß ich keine Extragenießerpausen einlegen. Über Bellingwolde, einem über mehrere Kilometer langgezogenen Ort fahre ich, nachdem ich die Dollard-Route in Wymeer kurzfristig verlasse, auf schnell- stem Wege nach Weener, einem sehenswerten Städt- chen mit einer kleinen Altstadt an der Ems gelegen... nur eben heute nicht. Erneut entlang der Dollard-Route geht es weiter nach Bingum,
wo ich schließlich mit der Radfähre nach Leer übersetze. Auf dem Störtebekerradweg setze ich meine Fahrt fort und nach einer vorletzten rast an der Ems fahre ich über abgelegene aber ausgeschilderte Radwege nach Neermmor. Hier lädt mich endlich die mir wohlbekannte Bäckereikette Viktor Bur's Wikkinger zu einer heißen Tasse Café au Lait ein, bevor ich mich auf die letzten 8 Kilometer nach Timmel mache. Ich komme bei trockenem Wetter an und kann mir die Zeit nehem, meine Ausrüstung vernünftig und zum Auslüften in meinem Auto zu verstauen. Das Duschen erspare ich mir, eine kleine Katzenwäsche sollte reichen. Nachdem ich den Zeltplatz ausgelotet habe und mich bei Kanuverleih über die Tour auf dem Fehntjer-Tief erkundigt habe, geht es nun zum Abschluss in das mir sehr empfohlene Fischrestaurant am Ort.



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