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Reiseberichte |
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Skilanglaufzentrum Hochsauerland, Westfeld-Ohlenbach - 08.02. - 09.02.2010 |
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- Ohlenbachtal-Loipe
- Rothaar-Loipe
- Altastenberg
- Hoher Knochen-Loipe
- Lennetal-Loipe
- Langewiese-Zubringer
ca. 33 km
Westfeld, ein Dorf mit ca. 900 Einwohnern, liegt im Hochsauerland dort, wo sich das Lennetal schließt und der Aufstieg zum 841 m hohen “Kahlen Asten” beginnt. Die Anfahrt von Leverkusen beträgt ca. 1,5 Stdunden, es sind etwa 160 Kilometer. |
In den vergangenen Jahren habe ich jeweils Tagestouren daraus gemacht, welche aber gewaltig ins Geld gehen. Übernachten kann man sehr gut und auch preiswert in Pensionen. Der Tourismus ist sehr überschaubar und ruhig. Hier in Westfeld befindet sich denn auch das Skilanglaufzentrum Sauerland. Im Skilanglaufzentrum gibt es beschneite und erstklassig gespurte Klassik- und Skating–Loipen. Eine Flutlichtanlage sorgt dafür, dass man sogar bei Dunkelheit fahren kann. Die Bedingungen sind optimal, so trainieren hier sogar die ganz großen Stars des DSV. Das Skilanglaufzentrum ist aber auch Einstiegspunkt in ein 80 km langes Loipennetz zwischen Westfeld und dem Kahlen Asten. Die Loipen sind alle für die klassische Art prepariert und leicht bis mittelschwer. Sie führen alle durch ein abwechslungsreiches Gebiet, meißt jedoch durch dichte Fichtenwälder. Viele der Loipen sind untereinander kombinierbar, so dass man die Länge sogar noch während des Laufens variieren kann.
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Hier beginnt die Ohlenbachtal-Loipe |
Es hat über Nacht zu fireren begonnen und so sind der Schnee und auch die Loipen gefroren. Ich fahre mich einige Runden im Skistadion warm und über einer vereisten Brücke merke ich, wie vereist die Piste ist. Ich kann nicht mehr lenken und bremsten und nur mit knapper Not kann ich es verhindern, in den Back zu rutschen. Und auch der Einstieg in die Ohlenbachlal-Loipe bei Westfeld wenige Minuten später ist rasant. Die Loipe verläuft entlang des Ohlenbachs konstant leicht bergauf. Es ist verdammt anstrengend, dies auf einer vereisten Loipe zu bewerkstelligen. Kaum ein Schritt, bei dem ich nicht mit dem Ski nach hinten wegrutsche. Hier tut die klienste Abfahrt gut. Kurz vor Ohlenbach verlasse ich die Loipe und begebe mich auf den Hoher Knochen Zubringer. Die Loipe verläuft nun teilweise auf einem Waldweg. Hier ist es etwas geschützter und der Aufstieg nicht ganz so anstregend. Wenige Meter hinter dem Trebecken beginnt jedoch der eigentliche Aufstieg. Hier bleibt mir nichts anderes übrig, als die Skier abzuschnallen und die letzten ca. 700 Meter zu Fuß zu bewältigen.
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Aufstieg nach Altastenberg und zur Rothaar-Loipe |
Der Aufstieg endet bei den Jagthütten. Hier beginnt die Hoher Knochen-Loipe und hier beginnt auch der Zubringer zur Rothaar-Loipe. Die ca. 3 Kilometer lange Strecke ist nicht gespurt, aber wegen des tiefen Schnees kann ich den Weg recht problemlos mit den Skiern hinauf klettern. Schon jetzt weiß ich, dass es eine spannende und rasante Abfahrt wird. Der Zubringer bringt mich zum Skigebiet Altastenberg. Unterwegs muß ich einen Abzweig, der mich weiter zur Rothaar-Loipe bringt, verpasst haben. Dafür machte ich nun bei einer Tasse Kaffee eine kleine Pause und beobachte den Skizirkus am Hang. Mit meiner Langlaufausrüstung werde ich von den meißt Jugendlichen Holländern staunend begutachtet, fast so, als käme ich von einem anderen Stern.
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Hoher Knochen mit Panoramaausblick |
Nachdem mich der Kaffee wieder aufgewärmt hat, geht es an die Abfahrt. Diese erweist sich als schwieriger, wie ich vermutet habe. Der Weg fällt ein wenig nach rechts ab und die Piste vereister, wie ich zuvor angenommen habe. So rutsche ich immer wieder nach rechts ab und drohe den Abhang hinunter zu rutschen. So bleibt mir nichts anderes übrig, als die ca. 3 Kilometer im Schneepflug zu bewältigen. Ich erreiche erneut die Jagthütten und folge ab hier der Hoher Knochen-Loipe. Sie führt mich weiter durch einen Nadelbaum Wald. Schon bald kreuze ich die rechter hand abzweigende Höhenrundweg-Loipe und den linker Hand beginnenden Zubriger zur Lennetal-Loipe, eine steile und rasante Abfahrt, bei der man sein ganzes Können unter Beweis stellen kann. Ich fahre jedoch weiter geradeaus und verlasse nach weiteren 1000 Metern den Wald.
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Abfahrt zum Berghotel Hoher Knochen |
Entlang einer Lichtung mit tollem Ausblick bei klarem Wetter gleite ich entspannt dahin, bis mich eine ca. 200 Meter lange Abfahrt nach ca. 10 Kilometern zu meinem ersten Etappenziel, dem Berghotel Hoher Knochen, bringt. Die Loipe ist vereist und so bleibt mir nur noch, die Abfahrt im Schneepflug zu bewältigen. Nach einem heißen Pott Kaffee beginnt der zweite Teil der Hoher Knochen-Loipe. Eine lange Abfahrt, natürlch auf vereister Piste, bringt mich wieder hinunter ins Lennetal und auf die gleichnamige Loipe, die ich jedoch quasi nur kreuze um über einen Zubringer auf die Rothaar Loipe in Langewiese zu gelangen. Ich liege sehr gut in der Zeit und so plane ich hier eine längere Pause in einem Gasthof. Meine Wahl fällt auf das Gasthaus der 100 Schnitzel nahe der Loipe. Gut gestärkt durch ein riesiges Schitzel "Hubertus" mit einer Champignon-Zwiebel-Sauße, mache ich mich auf den Rückweg, nicht ohne vorher noch eine Runde durch das Skistadion gedreht zu haben.
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Bick von der Lennetal-Loipe auf das Langlauf Stadion in Westfeld |
Auf völlig vereister Piste bei kräftigen Wind fahre ich den Zubriger zurück und stoße wieder auf die Lennetal-Loipe. Angenehm zu fahren gleite ich auf nicht immer Überschaubaren Abfahrten langsam zu meinem heutigen Etappenende, dem Skilanglauf-Stadion in Westfeld, einer ca. 2,5 Kilometer langen Flutlichtloipe. Hier drehe ich, sozusagen zum cool down, noch drei Runden extra, bevor ich mich um mein heutiges Quartier, einem preiswerten Zimmer in einer nahen Pension, kümmere.
Nicht das jemand lacht, aber nach meinem Fahradunfall, bei dem ich 6 Wochen keinen Sport mehr machen konnte, habe ich mich heute extrem hart ran genommen. Es gibt schon jetzt keinem Muskel, den ich nicht spüre. Und da sagt man, daß der eigentliche Muskelkater immer erst ein bis zwei Tage später kommt.
Am zweiten Tag kommt es denn so, wie es kommen muss. Die Loipen sind noch vereister als am ersten Tag und meine Muskeln möchte ich ich nicht zu hart ran nehmen. Vor allem aber spüre ich die noch nicht ganz genesene Schulter. Und so ist es sicherlich besser, diesen zweiten Tag ausfallen zu lassen. Ich beschließe, für zukünftige Ausflüge, mir noch einmal einige Skigebiete um Astenberg anzuschauen, insbesondere die Skischulen und welchen Unterricht diese speziell für Kinder bieten. Nach einem Kaffee und einer kleinen Stärkung mache ich mich um die Mittagszeit auf den Rückweg um noch vor Beginn des Berufsverkehrs wieder in Leverkusen zu sein.
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