// -->
 
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
   
   
   
Reiseberichte.com
   
 
Reiseberichte
Deutschland: Niedersachsen / Schleswig Holstein - 03.07. - 12.07.2022
Lange konnte ich micht nicht entscheiden, ob meine Radtour in Dänemark oder in Norddeutschland statt finden soll. Das einzig Sichere war, dass ich eine Radtour machen werde. Erst drei Tage vor Reisebeginn habe ich entschieden, dass ich mit meinem Auto nach Lemförde fahren werde, um dort auf dem Dümmer See an den letzten drei Tagen noch einige SUP Touren zu unternehmen. Ab Lemförde geht es dann erst einmal mit dem RE 9 weiter nach Bremerhaven. Diese Variante erschien mir einfacher, als in Bremen noch einmal in den IC nach Husum umzusteigen. Vielleicht hätte ich es doch anders machen sollen. Aber wer weiß das schon vorher...

So. 03.07. Bremerhaven-Lehe – Altenbruch, 69 km
Die Radwege und die Beschilderung in Bremerhaven sind in einem miserablen Zustand. Um aus der Stadt hinaus an die Weser zu gelangen, fährt man am besten frei nach Gefühl. So habe ich schließlich bei Imsum den Deich erreicht. Bei gutem Tempo mit Rückenwind komme ich gut voran. Außer mir sind nur wenige Radler unterwegs. Mein erstes Zwischenziel ist Wremen, ein kleiner Kutterhafen mit einigen Fischbuden und der Sehenswürdigkeit, dem Leuchtturm "Kleiner Preuße". Ich halte mich nicht lange auf, sondern nutze den Rückenwind zu meinem nächsten Teilziel, dem etwas größeren Fischerdorf Dorum-Neufeld. Auch hier ein Leuchtturm, und einige Fischbuden und Lokale mehr wie in Wremen.

Wremen

Langsam nähere ich mich meinem Tagesziel Sahlenburg. Hier merke ich zum ersten Mal, dass die Sommerferien begonnen haben. Es ist brechend voll und eine gewisse Agressivität ist allgegenwärtig. Nein, hier möchte ich nicht übernachten. ich erinnere mich, dass ich vor 13 Jahren auf einem Campingplatz in Altenbruch übernachtet habe. Ich nehme die Abkürzung und durchquere Cuxhaven um schneller beim Campingplatz anzukommen, denn das Wetter schlägt um.
Aus dem einstigen Schrebergartencampingplatz ist ein ansehnlicher, moderner und sauberer Platz geworden, auf dem ich mich wohl fühle. Während es nach dem Zeltaufbau wirklich regnet, entspanne ich in der Gaststätte auf dem Deich mit hervorragendem Blick auf die Elbe. Brötchen für den kommenden Morgen gibt es beim Bäcker im nahe gelegenen Altenbruch. Für heute Abend harre ich noch eine Weile auf dem Deich aus, um den großen "Pötten" zuzuschauen.

Dorum-Neufeld

Mo. 04.07. Altenbruch – Krautsand, 61 km
Und wie das gestern, nachdem ich vom Deich zurück war, noch geschüttet und gedonnert hat. Aber ich war tot müde und bin um 20.30 Uhr selig über die Geräuschkulisse eingeschlafen. Um 5.30 geht die Sonne auf und ich stehe mit ihr auf. So kann ich mir mit dem Abbauen des Zeltes Zeit lassen. Ich gönne mir ein Frühstück beim Bäcker, so kann die Zeltplane noch ein wenig abtrocknen. Auf dem Elberadweg geht es nun in Richtung Otterndorf und Neuhaus/Oste weiter. Hinter dem Wasserskizentrum in Neuhaus möchte ich die Tour entlang des Elberadweges weiter fortsetzen.

Otterndorf

Da ist doch glatt die Zugbrücke über die Oste gesperrt. 2 Kilometer hin und zurück umsonst! So etwas kann man auch deutlicher ausschildern. So also der große Umweg über Balje und Freiburg/Elbe. Aber ein nicht wenig schönerer Weg, um die Tour fortzuführen. So gelange ich zum Sperrwerk Wischhafen, über deren Zugbrücke ich die Wischhafener Südelbe überquere. Nun sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Campingplatz am Leuchtturm Krautsand, der sehr schön um einen kleinen See angesiedelt ist. Auch hier mache ich nach dem Essen wieder eine Sonderschicht auf dem Deich, um den Schiffen hinterherzu-schauen. Bereits bei der Anmeldung erfahre ich, dass auch diese Zugbrücke nur an bestimmten Tagen für Radfahrer und Fußgänger geöffnet ist. An diesem heutigen Tag hätte sie gar nicht geöffnet sein sollen. Morgen darf ich dann einen Umweg von ca. 15 Kilometern fahren. Da freue ich mich aber!

Glückstadt

Di. 05.07. Krautsand – Seecamping Weisser Brunnen, 97 km
Aus den geplanten 71 Kilometern wurden wegen diverser Umleitungen und Sperrungen schnell 97 Kilometer. Nach dem nicht geplanten Umweg ist die Elbe schnell überquert.
Das Wetter auf der Schleswig Holsteinischen Seite wurde leider schnell merklich schlechter. Vor allem nahm der Wind aus Richtung Nord-West mächtig Fahrt auf. Die heutige Etappe läuft denn unter dem Motto "mächtig Kilometer machen". Die Etappenorte sind Elmsholm, Bramstedt und Kaltenkirchen. Keine wirklich schöne Strecke parallel zur Bundesstrasse. Ab Kaltenkirchen führt mich das Navi über angenehm zu fahrene Nebenstrassen über nach Schmalfeld oder Hastenholm. Es geht weiter durch die Barker Heide und plötzlich bin ich in Wittenborn am Campingplatz Weißer Brunnen am Mözener See angekommen. Nach der anstrengenden Etappe wenigstens ein Platz, an dem man sich gut erholen kann.

mal Pause

Mi. 06.07. Seecamping Weisser Brunnen – Grönwohld Camping, 97 km
Mir sitzen die 97 Kilometer von gestern noch ordentlich in den Knochen. Darum möchte ich heute nur noch auf kurzen Wege an die Ostsee zu meinem Tagesziel. Das Wetter ist nicht schlecht, allerdings nimmt der Gegenwind aus Nord-West an Fahrt auf und ist auch relativ frisch. Über Nebenstrassen fahre ich nach Wahstedt. Hier der erst Schock, als ich plötzlich auf dem als Fahrradweg ausgeschilderten Seitenstreifen der B205 unterwegs bin. Die LKW's fahren in hohem Tempo knapp an mir vorbei.

Strand beim Campingplatz Grönwohld

Nach ca. 4 Kilometern kann ich hinter Rickling die Bundesstrasse verlassen und bin endlich wieder auf ruhigen Wegen unterwegs. Trappenkamp und Bornhöved, Wankendorf und Nettelsee sind meine weiteren Stationen. Hinter Nettelsee möchte ich wieder auf den Radweg entlang der B404 stoßen. Die Anschlussstelle ist jedoch für Fahrzeuge aller Art gesperrt. Noch ärgerlicher ist, dass es weder einen Hinweis auf die Sperrung gibt noch eine Umleitung ausgeschildert ist; wieder 3 Kilometer umsonst! Dafür geht es nun auf der landschaftlich sehr schönen Strrecke über Bothkamp, Kirchbarkau und Flintbek weiter nach Kiel.
Kiel ist eine einzige Baustelle. Ich werde mit meinem Rad von Umleitung zu Umleitung geführt. Ein wenig Entspannung sorgen einige 100 Meter entlang der Förde, bevor ich endlich mit der Fähre bei Holtenau den Nord-Ostsee-Kanal überquere. Nach einem kleinen Einkaufstopp in Kiel-Friedrichsort gelange ich auf den Radweg, der mich entlang des Flugplatzes endlich dem Schwedeneck näher bringt. Hier erwarten mich allerdings noch 15 Kilometer feinster Gegenwind aus Nord-West. Ich bin echt am fluchen. Solch einen
heftigen Gegenwind habe ich das letzte Mal zu Beginn der 90er Jahre gehabt, als ich wegen des tückischen und heftigen Mistrals im Frühling in der Camargue kauf vom Fleck gekommen bin. Die Wolkendecke wird auch immer dichter und ich frage mich, ob der angekündigte Dauerregen für die Nacht doch schon früher einsetzt.

Fischerboote in Eckernförde

Geschafft!! Alles in trockenen Tüchern. Während die Waschmaschine und anschließend der Trockner laufen, erhole ich mich am Strand indem ich den Kitern und Surfern zuschaue. Anschließend gönne ich mir noch eine deftige Currywurst mit Pommes in der Windbar. Nette Lokation aber kein professioneller Service. Ich mache mir noch Gedanken darüber, ob die Jugendgruppen auf dem Zeltplatz wohl die Nacht durchfeiern. Der Gedanke verschwindet aber schnell, denn gegen 24.00 Uhr setzt Dauerregen ein, der bis
6.00 Uhr andauert.

Noch mehr Fischerboote in Eckernförde

Do. 07.07. Pause Grönwohld
Ich habe traumhaft geschlafen, das Trommeln der Wassertropfen auf meine Zeltplane hat etwas magisch beruhigendes. Heute ist ein Tagesausflug nach Eckernförde geplant. Der Himmel lockert auf, einige vereinzelte kurze Regenschauer kommen noch nieder - aber nichts, was mich beunruhigen könnte. Trotz erneutem Gegenwind sind die 20 Kilometer nach Eckernförde auf dem guten Radweg schnell bewältigt. Eineschöne Fußgängerzone mit vielen kleinen Lädchen und ebenso vielen Cafes und Restaurants laden zum Verweilen ein. Je näher man dem Hafen kommt, desto mehr Gastronomie findet man. Im alten Hafenbecken dümpeln noch einige Fischerboote vor sich hin. Postkartenmotive! Es macht Spass, einfach mal entlang des Hafens zu flanieren. Ich lasse mich um die Mittagszeit lieber von einem preiswerten Fischlokal mit preiswerter Tageskarte anlocken und bereue die Entscheidung nicht. Zwei älere Herrschaften scheinen die Inhaber zu sein und irgendwie fühle ich mich in die 70er.

Aschauerlagune

Zum Glück hat der Wind auch am Nachmittag nicht gedreht. So fahre ich im Eiltempo zum meinem Campingplatz zurück. Da es noch früh am Nachmittag ist, mache ich noch den einen oder anderen Abstecher vom der Küstenstrasse hinunter zum Meer. Mein erstes Ziel ist die Aschauer Lagune, ein kleines Wasservogelparadies. Die Lagune ist durch Dünen und eine Landzunge vom Meer getrennt und dadurch auch windgeschützt. Ein idealer Nistplatz und Aufenthaltsort für verschiedenste Wasservögel - und mich. Denn ich suche mir ein ruhiges Plätzchen, genieße ein Pfund Süßkirschen, welche ich mir kurz vorher an einem Strassenstand geholt habe, schaue auf's Meer und verliere mich in allerlei Gedanken. Erst ein Vogelkundler mit Spiegelreflexkamera und einem riesigen Teleobjektiv weckt mich wieder auf. Ich fahre noch einige Meter in Richtung Campingplatz. Einsamer Sandstrand, soweit das Auge reicht.

Fähre bei Missunde

Mein nächstes Ziel ist Lindhöft, Treffpunkt der Kiter und Surfer, die gesehen werden möchten. Bei diesem Nord-West-Wind ideale Bedingungen um auf dem Wasser Gas zu geben und tolle Kunststücke vorzuführen. Auch hier findet man abseits des Trubels Platz und Zeit für lange Strandspaziergänge. Zurück am Campingplatz stelle ich fest, dass es nochmal voller geworden ist. Die Ostsee ist denn doch alleine durch die vielen Sandstrände nochmal viel interessanter für alle möglichen Urlauber und Touristen. Wer allerdings eher Ruhe sucht, sollte doch lieber an die gegenüberliegende Nordsee fahren. Aber an diese Erkenntniss gelange ich auch erst später, quase an den letzten beiden Tagen meiner Tour. Aschauer Lagune.

Fr. 08.07. Grönwohld Camping - Campingplatz Langballigau, 75 km
Schon früh mache ich mich auf den Weg, denn das Wetter ist noch durchwachsen. Hauptsache ich habe erst einmal alles trocken verpacken können. Der Gegenwind ist nach wie vor allgegenwärtig und so muss ich doch wieder ordentlich strampel um nach Eckernförde hinunter zu gelangen. Den weiteren Weg Richtung Missunde habe ich bereits gestern grob erkundet. Nun schüttet es gerade in strömen und alles sieht ganz anders aus. Nach einigen kreuz und quer bin ich dann aber doch auf der richtigen Route in Richtung Schleswig. Über Kosel erreiche ich die Fähre, welche mich in Missunde über die Schlei bringt. An der Ortseinfahrt Missunde befindet sich Hünengrab. Überhaupt wimmelt es hier vor Sehenswürdigkeiten aud der Steinzeit. Der Besuch des Wikingermuseums in Haithabu soll den auch einer der Höhepunkte meiner Radtour werden.

Blick von Westerholz auf die Ostsee

Auf schmalen Landstrassen durquere ich kleine Ortschaften wie Ulsnis, Steinfeld oder Notfeld. Weiter geht es über Sörup nach Westerholz. Hinter Westerholz gelange ich wieder an die Küste. Ein dramatischer Ausblick über die tiefblaue leicht aufschäumende Ostsee überwältigt mich.
Der Küstestrich im Hintergrund ist bereits Dänemark. Ich fahre noch einige Kilometer parallel zur Küste und erreiche schließlich den kleinen Hafen von Langballigau und den recht vollen Campingplatz. Ich habe Glück und ergattere den allerlezten Stellplatz. Den bekomme ich aber auch nur deshalb, weil ich nur ein Nacht bleibe. Der kräftige Wind pfeift mir gewaltig um die Ohren und gestaltet das Aufbauen des Zeltes
einigermaßen mühevoll. Gut, dass es nicht regnet...
Die Cafe's und Restaurants rund um den Hafen sind proppe voll und so verzichte ich auf einen cool down
Bier. Statt dessen wandere ich noch ein wenig entlang des Küstenwegs bis zur nächsten Bucht.

Blick von Westerholz auf die Ostsee in die andere Richtung

Die Tagestouristen werden nun auch weniger und ich bin alleine unterwegs und ich muss sagen, es ist wunderschön hier. Ein Ort zum wirklichen entspannen. Und als Besonderheit kann man ab Langballigau im Sommer an einigen Wochentagen Tagesausflüge ins dänische Sønderborg unternehmen. Auch gibt es eine spezielle Fahrradfähre für 12 Personen. Diese sollte man früh genug buchen. Sie fährt in den sommermonaten mehrmals täglich bis auf Freitag und verbindet die Orte Langballigau, Brunsnæs und Egernsund. Für meine Planung kommen diese Infos leider zu spät, denn morgen geht es weiter nach Husum. Aber in meine zukünftige Radtour in Dänemark werde ich diese Verbindungen mit einbeziehen.

Westerholz

Sa. 09.07. Campingplatz Langballigau - Treene Camping Sollerup, 74 km
Auch die heutige Etappe wird durch heftigen Wind aus Nord-West geprägt. Deswegen fahre ich auf direktem und schnellstem Weg Haithabu an. Der dortige Zeltplatz soll Stützpunkt für meinen Besuch im Wikinger Freilichtmuseum sein. Aber eine derbe Überraschung stoppt meine Freude und zwingt mich zu einer Planänderrung. Der Campingplatz in Haithabu ist jetzt in Privatbesitz und darf nur noch von angemeldeten Dauercampern genutzt werden. Ich könnte Kotzen! So suche ich mir nun einen Zeltplatz, der bereits auf dem Weg nach Husum liegt. Meine Wahl fällt schnell auf den Treene Campingplatz bei Sollerup, nicht zuletzt deswegen, weil es der einzige Platz ist, der noch einigermaßen erreichbar ist, wenn ich nicht gleich bis Husum durchfahren möchte. Bevor ich den Platz erreiche, empfängt mich aus der Ferne bereits lautes Gegröhle von diversen Jugendgruppen, welche hier mit dem Kajak unterwegs sind. Üble Befürchtungen habe ich, aber der Platzbesitzer beschwichtigt. Wenn der wüste...

Frühstück in Langballigau

Die Eider, Treene und Sorge sind Schleswig Holsteins größte und längste zusammenhängende Flusslandschaft. Die Flüsse schlängeln sich sanft durch die einzigartige Landschaft aus weiten Wiesen, Feldern und Mooren. Die Treene selbst führt hier durch eine hügelige Landschaft. Hier in Hünning ist das Ufer so dicht bewachsen, dass man sich mitunter Hand und Paddel anlegen muss um durch den Bewuchs hindurch zu gelangen. Als ich mich am folgenden Morgen beschwere, dass ich am 23.00 Uhr kein Auge mehr zugemacht habe, will es keiner gewesen sein und der Eigentümer hat um 23.00 Uhr seine letzte Runde gedreht und es sei ruhig gewesen. Das muss eine Rockfete einige 100 Treene abwärts gewesen sein. Der Wind hat den Krach zum Zeltplatz getragen. Und die Betrunkenen, welche das mähen der Schäfe nachgeeifert haben und auch sonstige Kampflieder gesungen haben, wären nicht vom Zeltplatz. Wer's glaubt...

Schleswig

So. 10.07. Treene Camping Sollerup - Husum Camping Seeblick, 29 km
Bevor ich mich zu sehr darüber ärgere, fahre ich lieber weiter. Mein ständiger Begleiter, der Nord-West- Wind und die Sonne sorgen dafür, dass die Feuchtigkeit auf der Zeltplane schnell abtrocknet. Über Sonderup fahre ich nach Viöl weiter. Hier stärke ich mich mit einem leckeren Filterkaffee und einem Brötchen, bevor es auf die letzten 15 Kilometer geht. Hinter Ahrenshöft fahre ich auf landwirtschaftlichen aber geteerten Wegen zwischen Feldern, und Bewässerungskanälen nach Hattstett. Nicht nur ein letzter Blick auf die Landkarte verrät mir, dass es nur noch knapp 3 Kilometer bis zum Campingplatz sind. Und wirklich, ich komme genau gegenüber des Platzes an. Die Zeltwiese ist noch schön leer und so soll es auch bleiben.

Campingplatz in Schobüll, es sind noch Stellplätze frei

Der Platz befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Meer. Von dem überwiegend naturbelassenen Strandabschnitt gelange ich über die Schobüller Seebrücke bequem an und auch in die Nordsee. Hier, wo die Geestlandschaft direkt auf das flache Watt trifft, findet man auch einen Liegeplatz zum Sonnenbaden. Sogar eine Stranddusche und ein Grillplatz sind vorhanden. Naturfreunde und Vegetationskundler finden an diesem Nordseeküstenabschnitt ohne Deich eine einzigartige Pflanzenwelt der nordfriesischen Küste mit typischer Strandvegetation. Wer hier Ruhe und Entspannung sucht, wird diese garantiert finden. Sowohl auf dem Campingplatz als auch vor dem Platz. Über einen Wanderpfad gelangt man über die Salzwiesen nach Husum.

Husumer Hafen

Mo. 11.07. Pause Husum
Heute steht ein kleiner Ausflug nach Sankt-Peter Ording auf dem Programm. Nach einem ausgibigen Frühstück fahre ich um 9.35 mit der Bahn nach Sankt-Peter Bad. Mit einem strammen Schritt erreiche ich den Strandübergang in Ording. Die ersten Überraschungen: es ist weniger los, wie in den Herbsferien und sogar die beiden Stelzenhäuser Strandcafè Silbermöwe und Strandbar 54° Nord haben bedauerlicherweise noch geschlossen. Wer kann sich das in der Hauptsaison noch leisten? So genieße ich die Einsamkeit am Meer und erreiche Sankt-Peter Bad wieder über die Seebrücke. In der Reha-Strandklinik mogle ich mich unter die Patienten und komme so endlichan einen Filterkaffee. Weiter geht es, zu Fuß, nach Sankt-Peter Dorf. Auch hier gähnende Leere. Bei Bäcker Sierks bekomme ich endlich einen Kaffee und ein leckeres Stück Rhababerkuchen. Ich halte mich absichtlich nicht lange auf, da ich ja im Herbst für 2 Wochen hier sein werde.

Pfahlbauten am Strand von Sankt-Peter Ording

Di. 12.07. Rückfahrt nach Lemförde
Keine große Geschichte. Ich habe mir noch einmal ein Frühstück bei Bäcker von-Allwörden bestellt. Der erste richtige Kraftakt besteht nun darin, das voll bepackte Rad auf den Bahnsteig zu transportieren, denn dummerweise sind alle Aufzüge wegen diverser Baumaßnahmen bis zum Jahresende außer Betrieb. Der IC kommt pünktlich und beim Einladen ist mir eine freundliche Dame behilflich, denn die Türen Türen des Wagons sind einfach zu schmal. Bis Bremen haben wir eine halbe Stunde Verspätung rausgefahren und mein Anschlusszug nach Lemförde ist weg. Ich warte mit gefühlten anderen 200 Fahrgästen auf den nächsten RE9. Das Gedränge ist schließlich groß aber ich bekomme einen Sitzplatz. So ist der Tag gerettet. In Lemförde angekommen, gönne ich mir nach dem Einkauf des Abendessens noch einen Kaffee und ein Stück Kuchen...
Die Zeltwiese in Hüde ist ganz sehr schön abseitz im hintersten Teil des Platzes gelegen. Jetzt kann ich verstehen, warum man mir für mein SUP einen Platz im Bootshafen angeboten hat. Aber dafür ist es ausgesprochen ruhig.

Tags darauf: Ganz offensichtlich habe ich den Nord-West Wind der Tour mit nach Lemförde genommen. Meinen Plan, mit meinem SUP Board noch einige Tage auf dem Dümmer See und Umgebung herum zu fahren, kann ich begraben. Dabei ist alles so gut geplant. Ich darf den platzeigenen Bootshafen nutzen. Aber schon beim Aufbau kommen mir Zweifel. Ich komme gar nicht erst aus dem Hafen hinaus. Der Wind und die Wellen kommen von allen Seiten. Bevor das Board vor den Steg gedrückt und beschädigt, nehme ich das Board wieder aus dem Wasser und lasse es trocknen. Um nicht tatenlos herum zu sitzen, beschließe ich, den See mit dem Bike zu umrunden.

Ich hätte die Tour andersherum planen sollen. Zuerst en paar Tage paddeln, quasi das work out und anschließend die Radtour. Ich denke ich fahre am Donnerstag zurück und supe dann am Freitag noch ein wenig auf der Bevertalsperre. Alles in allem also ein eher unzufriedense Ende meiner Tour.


Weitere Infos zur Tour:

[nach oben] © August 2022, J. Linge
ElJotroutes.net. © Jürgen Linge 2001-2024
Du hast diese Seiten am betreten