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Reiseberichte
Deutschland, Schleswig Holstein - Dänemark, Jütland: 09.06. - 20.06.2019
Sonntag, 09.06.2019
Der Plan ist, nach der Radtour noch einige Tage am "Grossen Meer" zu verweilen. Das Grosse Meer ist ein idealer Spot, um einige StandUpPaddle-Touren zu unternehmen. So reise ich mit dem Auto sehr zeitig an, lasse dieses am Campingplatz stehen und fahre mit dem bepackten Bike nach Marienhafe, um dort mit dem Zug über Bremen und Hamburg nach Kiel zu fahren.
Ab dem HBF Kiel fahre ich entlang der Kieler Förde zum Campingplatz in Kiel-Falkenstein. Der Platz ist garnicht so leicht zu finden und es fängt bereits ein wenig an zu dämmern, als ich endlich dort ankomme. Das Zelt ist schnell aufgebaut, aber zum Essen zubereiten reicht es nicht mehr; oder besser gesagt habe ich keine richtige Lust mehr. Der Tag war lang - Bahnfahren mit umsteigen ist anstrengend. Der campingplatzeigene Imbis kommt da gerade richtig, um den Tag mit einer Portion Pommes mit Curywurst und einem Bierchen ausklingen zu lassen.

Montag, 10.06.2019, Kiel-Falkenstein - Ostseecamp Gut Oehe , 80 km
Ab Kiel fahre ich entlang des Ostseeküstenradwegs über Schwedeneck nach Eckernförde und den dortigen Sprottentagen. Weiter nach Waabs. Ab hier hab ich den Weg abgekürzt und fahre direkt nach Kappeln. Ab Kappeln fahre ich dann auf diversen Radwegen zum Campingplatz Oehe. Wie gut, dass ich ein Navi dabei habe. Endlich angekommen nach 80 km. Es regnet nicht mehr aber es ist stürmisch. Da kann das Zelt und alles andere schnell trocknen. Hier ist es schön ruhig. Liegt bestimmt daran, dass alle Pfingsturlauber weg sind. Da war ja die Hölle los in Eckernförde. Ich habe noch nicht mal Lust gehabt einen Kaffee dort zu trinken. Kappeln ist ebenfalls einen Besuch wert. Die vielen Geschäfte gleich an der Schlei laden zum trödeln ein, aber nicht heute, denn auch hier war es viel zu voll.

Kiel: Einfahrt in den Nord-Ostsee Kanal

Hinter Kappeln wurde es merklich ruhiger. Über einen befestigten Feldweg habe ich mich Maasholm genähert. Und hier am Zeltplatz kann man es nun ganz gut aushalten. Auf der Zeltwiese bin ich der einzige Gast. Die Wiese ist relativ ungeschützt und umgeben weiteren Wohnwagengespannen. Bei nun etwas nachlassendem Wind kann ich besonders gut schlafen.

Ein monumentales Bauwerk an der Ostsee bei Gut Oehe

Dienstag, 11.06.2019, Ostseecamp Gut Oehe - Glücksburg Camping Holnis , 40 km
In der Nacht hat es geschüttet wie Bolle. Ojeh... Aber gegen 7.00 Uhr kam die Sonne raus und bis 9.00 Uhr war alles trocken. Immer entlang der Künste folge ich dem Ostseeradweg. Hier und dort einen Abstecher auf einem wenig befestigten Weg direkt am Meer, ganz für mich alleine. Kurz vor Westerholz wurde ich dann von einem Gewitter und einem heftigen Regen überrascht. Zum Trost gab es dann hinter Westerholz in Langballig am Hafen einen leckeren Filterkaffee und ein ordentliches Stück Backfisch im Baguette. Ab hier fährt auch regelmäßig eine Fähre nach Sönderborg. Ich mache mich auf die letzten 15 km nach Holnis bei Glücksburg. Ich übernachte auf dem Zeltplatz in Holnis dirdkt am Wasser. Es ist mild, der Regen hat nachgelassen. Die Ostsee dümpelt vor sich hin; diese himmlische Ruhe!

Nicht so gutes Wetter Tags darauf.

Mittwoch, 12.06.2018, Camping Holnis - Årøsund , 84 km
Durch die Innenstadt von Glücksburg geht es zumeist entlang einer viel befahrenen Strasse nach Flensburg. Flensburg hat bestimmt eine schöne Altstadt mit Hafen, aber an diesem mit Regenwolken behangenen Tag gerade nicht. Die vielen kleinen Hügel haben mich viel Zeit gekostet und so gehst es einen letzten Berg hinauf zur dänischen Grenze. Schon bald muss ich meine Fahrt wegen eines Plattens unterbrechen. Von nun an geht es im wahrsten Sinne nur noch geradeaus auf der 170. Aabenraa und Genner ließ ich schnell hinter mir. Das Wetter spielte mit. Kein Regen und der Wind kam von der Seite.

Flensburg

Hinter Hotrup biege ich dann schließlich rechts ab auf die letzten 19 km nach Årøsund. Der Himmel zieht sich langsam zu und es wird dunkelblau - bald ist das blau aus dem Dunkel ganz verschwunden.. Von weitem vernehme ich ein grollen. Die Zeit reicht gerade noch um das Zelt aufzubauen, mein Gepäck zu verstauen und die kochutensilien mit in die Küche zu nehmen. Ich habe lange nicht solch ein Unwetter erlebt!

Blick vom Campingplatz kommend auf Årøsund

Donnerstag, 13.06.2018, Årøsund und Årø
Heute ist der erste wirklich sonnige Tag. Zeit zum Wäsche waschen, ausgiebigen Frühstück am Wasser und den Tag bei einer Tasse Kaffee z.B. auf der Insel Årø zu genießen. Die Hin- und Rückfahrt konnten ich mir mit ca. 3.80 Euro gerade noch so leisten.

Årø Haferneinfahrt

Hier ist es so unglaublich ruhig. Man kann sich wirklich entspannen. Das einzige was man permanent hört, ist das plätschern des Wassers der Ostsee und das Heulen der Möwen. Keine laute Musik, keine sich laut unterhaltenden Menschen. Bei einem Spaziergang auf dem Trampelpfad parallel zum Strand kommen einem süßliche Düfte der vielen verschiedenen Blumenarten entgegen und es schwirren permanent die vielseitigsten Arten von Schmetterlingen um mich herum. Und das Meer schimmert dabei tiefblau... ich bin fasziniert.

Typische Häuser und enge Strassen auf Årø.

Årøsund Hafen

Freitag, 14.06.2019, Årøsund - Rømø Havnby, 90 km
Der Tag beginnt, wie der gestrige Tag endete. Sonne pur. So kann ich den Aufenthalt in Årøsund mit einem Frühstück mit Ausblick auf das Meer beenden.

Auch der Wind ist heute gnädig zu mir. Er ist anfangs kaum da und kommt von der Seite. Ich durchquere Haderslev am gleichnamigen Fjord gelegen. Über Marstrup geht es weiter nach Over Jerstal und Bevtoft. Weitere Knotenpunkte sind Toftlund und auf der 175 Skærbæk. Je näher ich der Nordsee komme, desto bedeckter wird der Himmel. Auf der ca. 10 km langen Überfährt nach Rømø rechne ich schon mit dem schlimmsten. Zum Glück zieht der Regen parallel zur Insel weiter nach Norden. Glück gehabt, denn ich hätte mich nirgendwo unterstellen können. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Der Dauerregen trifft mich dann auf der Insel auf dem Weg nach Havnby. Hier gab es dann auch nichts zum unterstellen. Und so bin ich bis auf die Unterwäsche nass, als ich den Zeltplatz erreiche. Inzwischen ist die Sonne wieder draußen. Ja sogar ein wolkenloser Himmel.

immer geradeaus nach Rømø

Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und dem warmen Wind ist die komplette Bekleidung innerhalb weniger Minuten wieder trocken. Ich nutze das gute Wetter noch für einen Ausflug nach Havnby. Hier locken verschiede kleinere Imbisse und Restaurants mit verschiedenen Menues. Anschließend statte auch dem Südstrand noch einen Besuch ab. Am Parkplatz angekommen sind es noch gute 2 km bis zum Wasser. Schlaue Autofahrer nehmen die Strecke mit dem Auto. Das werde ich nie verstehen, wie man solche wunderschönen Strände zerstört, indem Hinz und Kunst mit ihren SUV's durch's Watt heizen dürfen.

Rømø: ein Austernfischer auf dem Weg zu seinem Nest

Samstag, 15.06.2019, Rømø - Sylt - Husum, 90 km
Kurzfristig beschließe ich heute morgen um halb sieben, doch weiter zu fahren. Die Fähre fährt um 8.30 Uhr; das muss zu schaffen sein. Leider gibt die Insel nicht soviel her, als das man bei Dauerregen Alternativen hätte. List: das Örtchen habe ich noch nie bei gutem Wetter gesehen. Ich nutze die Gunst der Stunde und fahre hinaus auf den Ellenbogen, um mir die beiden Leuchttürme anzusehen. Mit dem Rad habe ich das in einer Stunde erledigt. Weiter geht es auf dem Radweg durch die Dünen nach Westerland. Das Wetter hat sich zwischenzeitlich gebessert. Die Sonne ist sogar draußen. In Westerland bekomme ich gleich einen Zug nach Husum. In weiser Voraussicht, denn unterwegs beginnt es zu schütten und hört erst auf, als ich dabei bin, mein Zelt auf dem Campingplatz Nordsee Camping "zum Seehund" aufzubauen. Ein schöner Einzelplatz mit Sitzecke umrahmt von einer hohen Hecke, sodass niemand hineinschauen kann. Aber mit 18 Euro entschieden zu teuer für eine Person.

Sylt; Schräglage bei Seitenwind

Sylt, das Wetter wird nicht besser

Sonntag, 16.06.2019, Husum
Das Wetter hat enorm zugelegt und ich beschließe spontan, mit der Bahn nach SPO zu fahren. Ich wollte Sankt-Peter Ording schon immer mal während der Hauptsaison erleben! Alle Strandzugänge sind überwacht und ich komme nirgendwo ans Meer ohne dafür Geld zu löhnen. Selbst die heimlichen Übergänge, welche im Herbst nicht mehr überwacht werden, sind dicht. So versuche ich, in Bad einen Kaffee zu trinken. Aber auch hier gibt es nichts, was mich reizt. So gehe ich zu Fuss weiter ins Dorf und mache beim Rewe einige Einkäufe für den heutigen Abend und die morgige nächste Etappe.

Husumer Hafentfest

In Husum angekommen, mische ich mich noch auf dem Hafenfest unter das Publikum. Leider schlägt das Wetter schon wieder um; macht nicht ganz so viel Spass, Kaffee und Kuchen oder ein Krabbenbrötchen im Nieselregen zu verspeisen.

Blick vom Campingplatz "Zum Seehund" über das Wattenmeer nach Nordstrand

Montag, 17.06.2019, Husum - Haddeby, 41 km
Das Wetter scheint sich zu stabilisieren. Die Sonne wird leider auch immer heißer.
Zunächst fahre ich weiter hinter dem Deich entlang, durchquere Simonsberg, dann geht es durchs Landesinnere weiter über Witzwort und Koldenbüttel nach Friedrichstadt. Die "holländische Stadt" glänzt nicht gerade durch eine gute Radwegbeschilderung. Verzweifelt versuche ich, auf den Wickingerweg zu gelangen, fahre dann aber "Dank meines Navis" sogar entlang der Eider in die völlig falsche Richtung, bis mir das alles plötzlich spanisch vorkommt. Kurz vor der Nordfeld-Schleuse folge ich der Beschilderung nach Drage, Seeth und Hude. Ein Umweg von gut 15 km.

Friedrichstadt

Hinter Süderhöft überquere ich die Treene ein weiteres mal. Über Bergenhusen und Dörpstedt nähere ich mich dem heutigem Tageszeit Haddeby und dem Campingplatz Haithabu. Zu erwähnen sei hier der Wikingerbäcker "Odins Gasthaus". Sehr leckere Brötchen und leckeres Brot in traditioneller Weise gebacken. Hier auf dem Campingplatz gleich neben der B76 treffe ich den ersten Radreisebiker auf dem Weg nach Dänemark.


Ein Storchennest

Dienstag, 18.06.2019, Haddeby - Krusendorf, 40 km
Auf der B76 fahre ich nach Fleckeby. Hier verlasse ich die Bundesstraße und holpere über Kochendorf auf einem Pfad entlang des Ufers des Windebyer Moor. Erst kurz vor Eckernförde gelange ich wieder auf die Strasse und mache später am Hafen von Eckernförde eine Pause. Die Luft ist mitlerweile schwül aber gerade noch zu ertragen. Parallel zur Ostsee geht es nun auf die letzten Kilometer nach Krusendorf, wo mich am Ufer der Ostsee der Grönwohlt Campingplatz erwartet. Die Luft hat sich zum zerreißen erhitzt. Beste Voraussetzungen, um Zelt, Schlafsack und Co. zu trocknen. Die Wäsche kommt in die Waschmaschine und anschließend in den Trockner - ein weiser Entschluss, wie sich nur wenig später herausstellt, denn es nahen Gewitter und Starkregen, welche die Nacht über anhalten.

Haddeby

Trotzdem bleibt genug Zeit für einige kleine Spaziergänge direkt am Strand. Gerne wäre ich hier noch einen Tag länger geblieben, um beispielsweise eine SUP Tour auf der Ostsee zu machen. Leider muss ich aber am darauffolgenden Mittwoch bereits nach Gettorf, um mit der Bahn nach Kiel zu gelangen und dann zurück nach Emden und dem Grossen Meer.

Eckernförde

Mittwoch, 19.06.2019, Surendorf - Gettorf - Emden - Grosses Meer, 28 km
Der heutige Mittwoch beginnt so, wie der Donnerstag endete. Aus der Ferne vernehme ich früh am Morgen bereits unheilvolles Donnern. Und so springe ich fluchtartig aus dem Zelt, um alles einigermaßen trocken auf's Rad zu bekommen. Um 8.00 Uhr bin ich bereits auf dem Weg nach Gettorf, das Gewitter und Regenband immer im Blick. Aber ich habe Glück, das schlechte Wetter hält sich weiter zwischen Eckernförde und Schleswig auf.

Ostseecamp bei Suhrendorf: das Unwetter naht

Eine wenig spektakuläre Bahnfahrt bringt mich nach Emden. Und auch hier in Ostfriesland ist das Wetter nicht anders. Ich schaffe die 16 km in rekordverdächtiger Zeit, denn in der Ferne ist der Himmel schwarz und es grummelt. Aber das Gewitter beginnt erst nach dem Sonnenuntergang und das schlechte Wetter hält den gesamten Donnerstag an. Wieder kein Tag zum Stand up paddeln. So endet diese Tour nicht zufriedenstellend.

Campingplatz Grosses Meer

Donnerstag, 20.06.2019, Grosses Meer
Das Wetter ist auch heute durchwachsen. Ich habe wenig Lust mein Board aufzubauen. So beschließe ich, heute Vormittag noch einmal nach Norden zu fahren. Einige Lebensmittel sind nötig, denn hier am Großen Meer ist die Versorgung nicht gut.
Am Nachmittag erkundige ich die nährer Umgebung, mal mit dem Bike, mal zu Fuß und zum Abend hin wird die Stimmung sogar romantisch.

Grosses Meer - Grosses Kino

Ein Ausflug mit der Familie

Am Freitag packe ich und setze mich schließlich frustriert ins Auto. Das Wetter ist zu unbeständig. Immer wieder höre ich in der Ferne das Grollen eines Gewitters und dunkle Wolken fliegen am Himmel vorbei. Ich möchte nicht während einer SUP-Tor mitten auf dem "Grossen Meer" von solch einem Gewitter überrascht werden.


Weitere Infos zur Tour:

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